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Feb 26 2015

Erziehung: Zu Holger Schüler nach Worms …

holger_schüler_02… hat es uns an einem sonnigen, aber kalten Samstagvormittag verschlagen.

Nun, Noob ist ja jetzt schon drei Jahre alt (Gott, wie die Zeit vergeht, man hat einfach zu wenig Welpenbilder auf denen er NICHT schläft) und hat eine gewisse Grunderziehung. Dennoch liest Frauchen immer mal wieder ein neues Buch über Verhalten und Erziehung oder recherchiert, wo es interessante Kurse gibt die man testen könnte. Abgesehen davon, Noob reagiert auf große Hunde nach wie vor je nach Situation eher kritisch. Sein Gekeife lässt sich zwar schnell unterbinden und er spielt dann auch gerne mit dem zuvor noch verbellten Hund. Dennoch, in Worms stand Konfrontationstraining auf dem Programm und wir dachten: „Prima, das ist etwas für unseren kleinen Teufel.“

Holger Schüler ist mobiler Erziehungsberater für Hunde. Er hat schon mehrere Bücher und DVDs veröffentlicht und tourt mit seinem Live-Programm durch Deutschland. Vielleicht kennen ihn auch manche aus seiner Serie zur Hundeerziehungsberatung im SWR-Fernsehen.

Treffpunkt der Gruppe war die sehr abseits gelegene Bürgerwiese in Worms. Hier kann man bequem parken und hat seine Ruhe, um sich ganz auf das vorgesehene Training zu konzentrieren. Nun, wie so oft war Noob der Kleinste von insgesamt 19 Hunden, was er aber zumindest anfangs mit seiner großen Klappe ganz gut wettgemacht hat.

Nachdem sich alle eingetragen und den Unkostenbeitrag in bar beglichen hatten ging es los. In einem durch ein etwa hüfthoch gespanntes Band abgegrenzten Kreis bestand die erste Übung darin, durcheinander zu laufen um die Hunde der Ablenkung durch Artgenossen auszusetzen. Natürlich war das Ziel, den Vierbeiner sich ganz auf den Besitzer konzentrieren zu lassen. Sollte doch der ein oder andere zu sehr hochdrehen, konnte das jeweilige Gespann eine kurze Pause außerhalb der Begrenzung einlegen (ohne etwas zu verpassen).

Es folgten verschiedene Passagen in denen einzelne Tiere Stresssituationen aushalten mussten und der Besitzer zeigen, dass er seinen Hund im Griff hat. Immer wieder kleine Pausen nahmen die Anspannung und sorgten dafür, dass alle wieder etwas ruhiger weitermachen konnten. Frauchen war sehr intensiv damit beschäftigt, immer genug Abstand zu den anderen Raufbolden zu halten, dafür war der kleine Fratz erstaunlich ruhig. Auf jeden Fall hat ihm die Ansammlung von so vielen großen, teilweise extrem agierenden Hunden auf engem Raum Respekt eingeflößt.

Holger Schüler schaffte es mit der Unterstützung seiner Helfer die Meute im Überblick zu behalten und vermittelte einen sehr fähigen und ruhigen Eindruck. Kuschelerziehung ist sicher nicht sein Ding, klare Ansagen und eine klare Körpersprache zeigen dem Hund was gemeint ist. Ob der Hund durchführt oder gar versteht was verlangt wird liegt am Besitzer, Frauchen war dafür ein gutes (jaja, mancher würde sagen schlechtes) Beispiel. Noob dazu zu bringen, sich bei diesem Wetter auf kalten, matschigen Boden zu setzen, hatte einen gekrümmten Hund mit zurückgelegten Ohren und einem Hintern auf Halbmast, einen Tadel vom Trainer und ein eher entspanntes Frauchen zur Folge (ach Gott, Sitz kennt er, er muss es jetzt aber nicht zwingend und um jeden Preis durchführen, es war fast klar, dass es unter diesen Umständen nicht wirklich klappt, also wird es auch nicht verlangt, passt schon, es gibt ja verschiedene Erziehungsansätze … *räusper*).

Zum Ende kam ein herausfordernder Parcours:

PfoteFutterversuchung

 

PfoteMann auf Krücken

 

PfoteMann im Raschelversteck (eine Plane bewegt sich plötzlich, huch)

 

PfoteMann mit Schirm (auf, zu, auf …)

 

Pfoteabgesteckter Slalom, Hr. Schüler selbst sorgte mit einem Megaphon für ordentlich Lärm

 

Hier bekam man die großartige Gelegenheit, sehr gut beobachten zu können, wie unterschiedlich die Hunde auf diese Herausforderungen reagierten. Noob wollte das Hundefutter leer fressen und den Schirm angreifen, ein mutiger Allesfresser  😉

Zum Abschluss hat sich Hr. Schüler noch kurz für jeden Einzelnen Zeit genommen und seinen Eindruck, den er vom Mensch-Hund-Gespann hatte, vermittelt sowie Tipps für das weitere Training gegeben.

Alles in allem hat sich die Fahrt nach Worms gelohnt. Neue Impulse in der Erziehung hat Frauchen auf jeden Fall mitgenommen. Und eines gelernt (nix für ungut an die restlichen Teilnehmer, es ist ein erster, lobenswerter Schritt an so etwas teilzunehmen und sich überhaupt Gedanken darüber zu machen, dass man Hilfe braucht), es geht immer schlimmer. Noob konnte danach noch bei einem gemeinsamen Spaziergang mit einer sehr charmanten und ihm zugetanen Minibullterrier-Dame spielen. Ein perfekter Abschluss für den kleinen Hundemann.

holger_schüler_01