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Jan 24 2016

Such und Touch: Geistige Auslastung im Winter …

Seminarunterlagen für Such und Touch.

… ist für unsere Hunde wenn es draußen kalt und unangenehm ist eine gute Abwechslung (da sie so ihre besten Fähigkeiten unter Beweis stellen können).

In Worms bietet die Hundeschule „Auf sechs Pfoten“ diese artgerechte Beschäftigung in dem Tageskurs „Mit Köpfchen durch die dunkle Jahreszeit“ immer mal wieder an. Perfekt für Noob, da er seine Nase von Anfang an sehr gerne benutzt und ihm diese Art von geistiger Auslastung erfahrungsgemäß besonders gut gefällt. Gut auch für Frauchen, bei Minusgraden ist es drinnen einfach kuscheliger (naja, ok, wenn es denn in Mannheim mal Minusgrade hat).

Los ging es mit dem Tagesseminar für Anfänger (es gibt im Anschluss die Möglichkeit, ein Aufbauseminar zu besuchen) an einem Samstag Ende Januar um 10 Uhr (Ende um 17 Uhr). Nun ja, fast, da Frauchen und Herrchen mal locker verschlafen haben. Ein kurzer Anruf bei Trainerin Dorothee Knobloch und dann schnell fein gemacht, 45 min später als geplant sind Noob und Frauchen endlich in Worms eingetroffen.

Das Seminar fand in einem Zelt vor der Gaststätte „Parkwirtschaft im Wäldchen“ statt. Beheizt wird dieses durch einen Bullerjan, eine liebevolle, urige Einrichtung und Notfalldecken inklusive. Die Versorgung über die Gaststätte wird erwartet, bei einem unschlagbar leckeren Rhabarberschorle sehr unproblematisch.

Vorgabe war, die Hunde vorerst im Auto zu lassen und nur für den jeweiligen Durchgang pro Hund ins Zelt zu holen. Durch die im Vorfeld erhaltene Info waren wir vorbereitet, mit Wollmantel und mehreren Decken sowie einer Wärmflasche ging es dem kleinen Keine-Unterwolle-Fellmonster ganz gut.

Insgesamt waren 6 Teams anwesend mit ganz unterschiedlichen Hunden. Mehr hätten es auch nicht sein dürfen, die Wartezeit würde uns persönlich dann doch zu lange. Für jeden gab es ein Handout mit Informationen zu den kommenden Übungen und die Möglichkeit, sich Notizen zu machen. Frauchen hatte zwar die Eingangspräsentation mittels Beamer verpasst, das war aber nicht weiter tragisch. Fr. Knobloch hat das Wichtigste noch einmal kurz angerissen und ein Blick in die Unterlagen zusätzlich alle Unklarheiten beseitigt.

Teil 1: Geistige Auslastung: Touch oder Stups

Zuerst wurde dem Hund die Bedeutung eines Clickers beigebracht. Erfahrungsgemäß lernen die Hunde sehr schnell, um was es geht, in unserer Gruppe war das nicht anders. Ob man nun das Touch mit der Pfote oder das Stups mit der Nase möchte, konnte jeder ganz individuell entscheiden.

Target-Training

Auslastung RottweilerMit bunten Fliegenklatschen (als Target, das es anzutippen gilt), Clicker und viel Leckerlie eignet sich dieses Training wie wir finden sehr gut für Anfänger. Es dient als Aufbau für viele weitere Übungen und Tricks und hat allen enorm viel Spaß gemacht.

Die Entscheidung, dass sich immer nur ein Hund im Zelt befindet, war perfekt um für eine ablenkungsarme Umgebung zu sorgen. Es ist immer eine große Freude, den anderen Hunden dabei zuzusehen, wie die Übungen absolviert werden. Je nach Rasse zeigt sich tatsächlich, welch ganz unterschiedliche Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften es gibt und wie kreativ, schnell oder langsam Anforderungen gelöst werden. Es war wirklich so, oft konnte man regelrecht sehen, wie in dem ein oder anderen Hundekopf die Zahnräder anfingen zu rattern. Frauchen findet es immer spannend, andere Hunde und wie die Zusammenarbeit von Mensch-Hund-Teams funktioniert, zu beobachten. Es gibt die Streber, die Langsamen oder auch die Bulldoggen-Bedenksekunde-Kandidaten, es macht einfach Spaß.

Wir wollen nicht zuviel verraten. Der erste Teil hat viel neuen Input gebracht und hochzufrieden konnten alle Teilnehmer in die wohlverdiente Mittagspause starten.

Auslastung Bordeaux DoggeHier gab es die Möglichkeit, Noob mitzunehmen. Im Gastraum sind Hunde erlaubt und viel mehr noch: Die Speisekarte enthält ein Hundemenü. Es handelt sich dabei zwar „nur“ um ein Wiener Würstchen und einen Hundekeks, aber Frauchen wärmen solche sympathischen Dinge immer das Herz. Hier sei erwähnt, dass die leckere Küche die Erwartungen von Frauchen übertroffen hat. In der „Parkwirtschaft im Wäldchen“ gibt es leckere, gutbürgerliche Küche zu unschlagbaren Preisen. Die hausgemachten Käsespätzle für 6 Euro waren eine Wucht. Der Beilagensalat war nicht einfach ein lieblos zusammengewürfeltes Etwas mit Pulversoße sondern bodenständig und durch selbst eingelegte Möhren individuell lecker. Alles ist sehr liebevoll eingerichtet und konzeptionell auf einer Linie gehalten.

Nach einem Gassi-Spaziergang (Noob hat nach vorsichtiger Annäherung seine Angst überwunden und Gefallen an einer sehr hübschen Rottweilerdame gefunden) und dem lockeren Austausch mit den anderen, übrigens durch die Bank sehr netten Teilnehmern, ging es in den zweiten Teil des Seminars.

Teil 2: Geistige Auslastung: Such die Klammer

Hier wurde es sehr nasenlastig: Finde einen ganz bestimmten Gegenstand.

Fr. Knobloch hatte für jeden Teilnehmer eine kleine Dose mit einer Plastikklammer vorbereitet (diese Klammer mit ihrem spezifischen Geruch sollte übrigens immer in der bestimmten Dose aufbewahrt werden). Die Möglichkeiten für Fortgeschrittene sind vielfältig und reichen von Trümmersuche über Löcher in Wänden oder auch die Suche auf freiem Gelände.

Nun, dass es in der verbliebenen Zeit nicht möglich sein würde, den Hunden beizubringen, eine bestimmte Klammer zu finden, war klar. Aber zumindest der Aufbau konnte gezeigt und durch das vorangegangene Clickertraining für alle erfolgreich durchgeführt werden.

Auf kleinstem Raum haben wir in kurzen Einheiten gelernt, wie wir unsere Hunde auf die Klammer konditionieren. Frauchen fand auch hier sehr spannend, wie unterschiedlich die einzelnen Hunde an so etwas rangehen und wie unterschiedlich der Mensch diese Aufgabe meistert. Koordination war hier alles, Geduld noch viel wichtiger.

Geduld war übrigens bei beiden Teilen des Seminars das Zauberwort. Menschen sind manchmal zu ungeduldig und überfordern damit ihre Fellnasen, da bilden wir sicher keine Ausnahme. Dem Hund Zeit geben zum Nachdenken, nicht zu ernst werden und einfach mal laufen lassen. Nicht dauernd direkt anstarren, Freiraum geben. Unsere Hunde leisten hier viel und oft unterschätzen wir auch die Anstrengung. Fr. Knobloch hatte uns Hundebesitzer aber ganz gut im Griff und die Situation immer im Blick um entsprechend zu reagieren. Sie hat Frauchen ein sehr gutes Gefühl gegeben und war durchgehend sehr aufmerksam und kompetent.

Das Aufbauseminar zu „Mit Köpfchen durch die dunkle Jahreszeit“ werden wir bei Gelegenheit auf jeden Fall auch besuchen. Fr. Knobloch ist eine fähige Trainerin, die den Trainingsansatz von Hr. Schüler tadellos vermitteln kann. Jetzt üben wir erst einmal die Klammer und das Stups. Und der nächste Ausflug nach Worms steht ja bald an, zum „Spaziergang im Dunkeln im Februar“.

Auslastung: Such die Klammer.